Die Idee
Die Idee, ein Bewertungssystem zur Erfassung der Ergebnisqualität von Pflegeheimen zu entwickeln entstand 2006, im Anschluss an meine Erfahrung mit eine Pflegesatzverhandlung. Dort zeigte sich die Paradoxität eines Systems, bei dem es nur um Quantität geht und Qualität keine Rolle spielt.
Jedes Jahr mussten sich, Andreas Bik von der Stiftung St.Ludgeri und Georg Bonerz vom Marienhaus in Essen, von den Kostenträgern vorwerfen lassen, zu viel Personal zu haben. Einziges Ziel dieser Verhandlungen ist es, die Heimkosten gering zu halten. Da wird jede Personalstelle hinterfragt. Zum Beispiel hat das St. Ludgeri 5 Nachtwachen, während andere Heime dieser Größenordnung mit höchstens 3 arbeiten und das Marienhaus hat 4 Nachwachen, wo andere mit 2 auskommen. Dafür müssen die Bewohner in diesen Heimen aber auch nicht ruhig gestellt und fixiert werden. Doch derartige Qualitätsunterschiede interessieren nicht.
"Wir sollten als Pflege-SHV eine Qualitätsoffensive starten. Denn die schlechten Heime werden nicht dadurch besser, dass man sich über sie aufregt. Das bringt die guten mit in Verruf, da kann man noch so oft erklären, dass es im eigenen Heim besser läuft. Ich würde uns wünschen, es gäbe eine unabhängige Prüfinstanz, vergleichbar mit Stiftung Warentest, die die Spreu vom Weizen trennt.", erklärte Herr Bik.